TRIBUNA 23: ¡Viva España!
Beim mittlerweile traditionellen TRIBUNA-Festival des Iberoamerica Instituts Graz drehte sich dieses Jahr alles um Spanien. Das vielfältige Programm umfasste wieder Vorträge, Workshops, Konzerte, eine Stadtführung, zwei Ausstellungen, einen Dokumentarfilm und einen interkulturellen lateinamerikanischen Markt – so konnten die Besucher:innen nach Spanien reisen, ohne Graz zu verlassen.
Angesichts des spanischen Vorsitzes im Rat der EU von Juli bis Dezember und der immer wichtigeren Stellung, die der spanischen Sprache in Österreich und weltweit zukommt, handelte es sich um eine für das Jahr 2023 sehr relevante Veranstaltung, die gemeinsam mit den Instituten für Romanistik und Translationswissenschaft der Universität Graz organisiert wurde. Wieder wurden diverse Aspekte der Geschichte, Sprache, Politik und Kultur Spaniens aus unterschiedlichen, mitunter auch kritischen Blickwinkeln betrachtet.


Bei der feierlichen Eröffnung am 24. Mai bildete eine musikalische Lesung des Don Quijote den Auftakt des Festivals: In dieser Eigenproduktion des Iberoamerica Instituts wurden ausgewählte Szenen des Klassikers von Cervantes vorgetragen (János Mischuretz) und durch Flamencotanz (Las hermanas: Mag. Tanja Stekl, Mag. Selina Stekl) dargestellt, begleitet von Gitarre, Perkussion, Bass und Gesang (Dimitriy Savitskiy, Toti Denaro, Romina Denaro).

Am Donnerstag standen zunächst Vorträge auf dem Programm, die von Studierenden des Masterstudiums Konferenzdolmetschen simultan in verschiedene Sprachen gedolmetscht wurden: Einem Einblick in die Geschichte der Beziehungen zwischen Österreich und Spanien (Dr. Christian Cwik) folgte eine Einführung in die Sprachen sowie ein Quiz zu den Dialekten Spaniens (Dr. Katharina Gerhalter), weiters wurde der Spanischunterricht an österreichischen Schulen thematisiert (Univ.-Prof. Dr. Barbara Hinger), bevor das Publikum in die Geheimnisse des Deutsch-Spanisch-Dolmetschens eingeweiht wurde (Mag. Sofía Absenger-Bustamante). Unter den ungefähr 200 Zuhörer:innen befanden sich auch zahlreiche Schulklassen.

Weitere Programmpunkte waren ein Dokumentarfilm mit dazugehörender Ausstellung über Spanier:innen in NS-Konzentrationslagern (Mag. Eva Feenstra), eine spanischsprachige Stadtführung durch Graz (Iryna Orlova) sowie eine Ausstellung über den spanischen Populärroman des Ibero-Amerikanischen Instituts Berlin, die wir dank einer Zusammenarbeit in Graz zeigen dürfen. Die Ausstellung wurde im Rahmen der Vorträge vorgestellt (Dr. Kurt Hahn, Leonardo Franzinelli) und wird ab Herbst 2023 am Institut für Romanistik erneut zu sehen sein.
Das Workshopprogramm umfasste einen Zeichenworkshop für Kinder, bei dem sich die 20 jungen Teilnehmer:innen spielerisch im Kunststil Picassos probieren konnten (Elena de Miguel García), sowie einen Flamencoworkshop (Las hermanas), der Leben in den Innenhof des Universitätsgebäudes brachte.

An diesem zweiten Festivaltag stattete Botschafterin I.E. Frau Cristina Fraile Jimenez De Munana dem Festival sogar einen persönlichen Besuch ab und nahm an der Stadtführung sowie den Workshops teil.

Auch für das kulinarische Wohl war gesorgt: Nach einer Verkostung verschiedener spanischer Olivenöle (Andreas Gierlinger) konnten die Besucher:innen an der Weinverkostung zum Thema „Spanischer Rotwein trifft auf steirischen Weißwein“ (Weinhandlung Kohlbacher) teilnehmen – was sie auch zahlreich taten. Weitere typische spanische und lateinamerikanische Köstlichkeiten gab es auf dem iberoamerikanischen Markt, der den ganzen Tag über geöffnet war und Festivalbesucher:innen sowie zufällige Passant:innen erfreute: von Churros über Kaffee und Schokolade bis hin zu Tacos war die Auswahl groß. Darüber hinaus konnten bei den Aussteller:innen, die aus Graz und sogar aus Wien angereist waren, Kunsthandwerk, Seifen und viele weitere Produkte erworben werden.

Für das große Abschlusskonzert konnten wie die spanische Sängerin GREX gewinnen, die mit ihrer Band extra aus Madrid anreiste, um bei TRIBUNA zu spielen. Dies wurde von einem begeisterten Publikum belohnt – nachdem die letzten Rufe nach einer Zugabe verklungen und alle Foto- und Selfie-Anfragen mit der Band zufriedenstellt waren, blieben die meisten Leute noch einige Zeit für Sangría und Salsamusik.

Insgesamt zählte das Festival zwischen 500 und 600 Besucher:innen und erhielt durchwegs sehr positive Rückmeldungen. In diesem Sinne haben wir bereits viele Ideen für das nächste Jahr und freuen uns auf zukünftige Ausgaben von TRIBUNA.

Sobre Tribuna 2023 „Viva España“